Finale von BRUCKNER2024
Gipfelwerk erklingt in Ebrach
BRUCKNER2024 findet am 20. Juli 2025 um 17 Uhr in der ehemaligen Zisterzienserabteikirche Abteikirche Ebrach im Rahmen des Ebracher Musiksommers seinen großartigen Abschluss. Als ich 2011 zusammen mit Dr. Adamski-Störmer vom Bayerischen Rundfunk und dem Label-Chef Günter Hänssler dieses Projekt begann, stand ich mit der Philharmonie Festiva vor dem gewaltigen Berg aller Fassungen von Bruckners Symphonien. Nun ist der Gipfel erklommen und ein Gipfelwerk Brucknerscher Symphonie steht am 20. Juli auf dem Programm: die Achte in der äußerst selten zu hörenden Erstfassung von 1887.
Gewaltige Frühfassung
Gerade die Frühfassungen haben es mir angetan. Besonders gerne erinnere ich mich zurück an die ersten Fassungen der Zweiten, Dritten und Vierten, aber auch der Ersten. Und nun also die Achte von 1887, die Bruckner nach dem großen Erfolg seiner Siebten im Überschwang zu Papier brachte. Er ahnte nicht, dass sein musikalischer Mentor, der Dirigent Hermann Levi, mit diesem Werk gar nichts anzufangen wusste. Levi lehnte die Symphonie ab, worauf Bruckner – wie so oft – sogleich änderte. Hätte Levi nicht so abweisend reagiert, wäre die Fassung von 1887 vielleicht die einzige geblieben. Aber Bruckner revidierte immer wieder und so haben wir heute eine Zwischenvariante von 1888 und die Endfassung von 1890.
Bruckners Achte beim Ebracher Musiksommer
In Ebrach erklingt nun die Fassung von 1887, worauf ich mich ganz besonders freue, da sie den ursprünglichen Bruckner zeigt, der hier noch viel schroffer und kompromissloser als in den Spätfassungen ist.
Einzigartige Akustik
Warum klingt nun Bruckner in Ebrach besonders gut? Obwohl die Kirche eine beeindruckende Größe aufweist, besitzt sie einen nicht zu großen Nachhall, der für die Wahrnehmung feiner Strukturen allzu störend wäre. Die schlanke, hohe Bauweise und die zahlreichen Einbauten und Stuckverzierungen sorgen für eine Klangbrechung und damit für eine Klangveredelung. Ich finde die Akustik für Aufnahmen geradezu ideal, da ein kompakter Klang bei gleichzeitiger Transparenz erreicht wird. Voraussetzung ist natürlich, dass man einen entsprechenden Tonmeister an der Seite hat, der dieses Klangbild ideal abbildet.
Ideale musikalische Partnerschaft
Es war ein Glücksfall, dass sich Tonmeister Lutz Wildner und ich einst begegneten und eine einmalige künstlerische Partnerschaft entstand. Wir besitzen nahezu gleiche klangliche Vorstellungen, was meiner Meinung nach eine unbedingte Voraussetzung für eine fruchtbringende künstlerische Zusammenarbeit darstellt.
Festspielorchester Philharmonie Festiva
Die Philharmonie Festiva ist der einzige Klangkörper, der das Projekt bestreitet. Von Anfang an war mir der Festivalcharakter wichtig, sodass ich die Philharmonie Festiva ins Leben rief. Die Philharmonie Festiva ist nicht ein x-beliebiges Telefonorchester, sondern, sondern sie besteht aus besonders ausgewählten Musikern aus Deutschland und den Nachbarländern. Ähnlich wie in Bayreuth oder Luzern kommen Spitzenmusikerinnen und Spitzenmusiker zusammen, um in der Abgeschiedenheit der einstigen Zisterze Ebrach zusammen zu musizieren. Die Arbeit mit der Philharmonie Festiva ist immer wieder spannend, da jeder seine musikalischen Erfahrungen einbringt und am Ende ein einheitliches und unverwechselbares Klangbild entsteht.
Jubiläumsjahr der Klassik-Konzerte in Ebrach
Die Reihe der Klassik-Konzerte des Ebracher Musiksommers feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Bruckners Achte ist ein besonderer Höhepunkt im Jubiläumsjahr. Seien Sie also am 20. Juli um 17 Uhr mit dabei, wenn BRUCKNER2024 seinen krönenden Abschluss erfährt!